Aluminium-Walzwerk Speira
Kostenreduzierung und Nachhaltigkeit für Industrieunternehmen mit Batteriespeichern
Seit November 2021 betreibt e2m gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen EDF Renewables als Full-Service-Anbieter ein intelligentes Batteriespeichersystem bei dem Aluminiumwalz- und Recyclingunternehmen Speira im Werk Hamburg. Das Fazit ist durchweg positiv: 272 Batteriemodule liefern seither störungsfrei 1,6 MW Leistung für eine Stunde – genug Power, um mithilfe eines intelligenten Lastmanagements den Netzbetreiber bei der Stabilisierung des Stromnetzes zu unterstützen, ohne die Produktionsabläufe des Unternehmens zu beeinflussen. Die Batterie hat es Speira wie geplant ermöglicht, von der atypischen Netznutzung zu profitieren, indem sie die Lastspitzen in den Hochlastzeitfenstern des Netzbetreibers reduziert (Peak Shaving) und dadurch die Energiekosten des Unternehmens senkt.
E2m zeigt sich in dieser Dreierkonstellation verantwortlich für die Vermarktung der Flexibilität an den Regelenergiemärkten und sicherte den technischen und regulatorischen Zugang zum Regelenergiemarkt – in diesem Fall zur Primäregelleistung.
Kurz und knapp
Technische Details
- Mögliche Einsparung pro Jahr: über 100.000 Euro
- Anschluss am Hochspannungsnetz
- 20-Fuß-Container
- 272 Module, 16 Racks
- Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxide (NMC)
- 1,6 MWh Kapazität
- 1,6 MW Leistung
Leistungen von e2m
- Regelenergievermarktung
»Die Vermarktungslösungen von e2m ergänzen unsere Herangehensweise perfekt. Im EDF Cluster können wir gemeinsam so das maximale Erlöspotenzial des Batteriespeichers ausschöpfen und gleichzeitig ressourcenschonend vorgehen.«
Clotaire François, Geschäftsführer, EDF Renewables Storage Deutschland GmbH
Interview mit Clotaire François, Geschäftsführer der EDF Renewables Storage Deutschland GmbH
Hatte Speira bereits konkrete Vorstellungen zum Speicher oder haben Sie bei der Auslegung beraten?
Industrieunternehmen stehen heute aufgrund der Energiekrise vor harten Herausforderungen. Sie sehen sich einem verschärften Wettbewerb ausgesetzt und ihre Energiekosten explodieren. Bei Speira gab es daher bereits Ansätze zum Thema Lastmanagementsystem, das helfen sollte, teure Lastspitzen zu reduzieren. Aber häufig sind Unternehmen nicht zu 100% zufrieden mit diesen Systemen, da diese oftmals Eingriffe in der Produktionsplanung bedeuten. Wir haben daher das Verbrauchsverhalten über die vergangenen Jahre analysiert sowie die Länge und Häufigkeit der Lastspitzen und schließlich die optimale Speichergröße kalkuliert.
Die Auslegung der Batterie bieten wir unseren Kunden immer als kompletten Service. Daneben kümmern wir uns um alles, was mit der Installation, dem Betrieb und der Finanzierung zu tun hat. Ziel ist es, unseren Kunden ein RundumSorglosPaket zu schnüren. Dies bedeutet auch, dass das Unternehmen selbst keine Investition tätigen und sich auch nicht mit dem Betrieb der Batterie befassen muss. Das liegt alles in unserem Aufgabenbereich: Wir sorgen dafür, dass die Batterie die Lastspitzen reduziert, und damit die Stromkosten – wir teilen uns die Einsparungen – so auch im Fall von Speira.
Was musste bei Speira ganz konkret beachtet werden?
Die Herausforderung bei Speira bestand darin, die Stromnachfrage im richtigen Zeitfenster zu erhöhen oder zu reduzieren. Denn Öfen können nicht einfach abgeschaltet werden, ohne den Produktionsablauf zu behindern. Hier greift unser Batteriespeicher: Er übernimmt die Energieversorgung für 15, 30, 45 oder 60 Minuten und gewährleistet damit den unterbrechungsfreien Betrieb. Dabei unterstützt er bei der Lastspitzenkappung, ohne dass ein Unternehmen wie Speira seine Prozesse ändern muss.
Wie lange hat die Umsetzung gedauert?
Von Vertragsunterzeichnung bis Inbetriebnahme der Batterie etwa ein Jahr. Einen Großteil dieser Zeit brauchen wir für die Einholung der erforderlichen Genehmigungen, wie Bau und Netzanschlussgenehmigung. Je nach Auslastung der Behörden kann dies einige Monate dauern. Die eigentlichen Arbeiten vor Ort, wie z.B. das Gießen des Fundaments oder der Anschluss des Speichers, benötigen jeweils nur wenige Tage. Auch der Anschluss für die Vermarktung und die Präqualifikation mit e2m sind eingeübte Prozesse, die einen schnellen Start in die Vermarktung ermöglichen.
Für einen wirtschaftlichen Betrieb muss ein Batteriespeicher meist mehrere Aufgaben erfüllen. Lohnt hier die Lastspitzenkappung allein die Investition, oder welche Lösungen tragen weiter zum ROI bei?
Richtig, in der Regel müssen mindestens zwei Anwendungen miteinander verknüpft werden. Lastspitzenkappung allein ist nicht ausreichend, sondern macht nur einen Teil der Wirtschaftlichkeit aus. Hinzu können weitere Erlösquellen kommen. Wir arbeiten konkret – auch bei der Batterie im SpeiraWerk – mit der Vermarktung von Regelenergie, die e2m für uns übernimmt. Der Vorteil von Batteriespeichern ist, dass sie binnen Sekunden Energie speichern oder zur Verfügung stellen und somit das Übertragungsnetz extrem schnell unterstützen können.
Die Vermarktungslösungen von e2m ergänzen unsere Herangehensweise perfekt. Im EDF Cluster können wir gemeinsam so das maximale Erlöspotenzial des Batteriespeichers ausschöpfen und gleichzeitig ressourcenschonend vorgehen.
Wie müssen Lastspitzenkappung und Vermarktung am Strommarkt miteinander koordiniert werden?
Hier kommt uns zugute, dass die verschiedenen Anwendungsfälle planbar und somit gut zu kombinieren sind. Bei der Lastspitzenkappung nutzen wir einen besonderen Fall, der in der entsprechenden Verordnung „atypische Netznutzung“ genannt wird. Hierbei unterstützen wir mit der Batterie die Stabilität im Verteilnetz, indem wir die Lastspitzen bei Speira genau zu den Zeiten reduzieren, in denen es im Netz bereits eine hohe Last gibt (in den sogenannten Hochlastzeitfenstern). Diese werden vom Netzbetreiber ermittelt. So kann die Batterie genau in diesen Zeiten die Reduzierung der Lastspitzen bei Speira unterstützen. In der restlichen Zeit kann sie auf dem Regelleistungsmarkt zum Ausgleich von Schwankungen im Übertragungsnetz eingesetzt werden.
Gibt es außerdem positive Klimaschutzeffekte, beispielsweise zur Reduktion von CO2-Emissionen?
Absolut: Viele Speicherprojekte laufen gerade an – sie sind wichtiger Bestandteil der globalen EDF-Strategie einer kohlenstoffarmen Energieerzeugung bis 2050. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien weltweit ist ein weiteres Ziel der Aufbau von starken Infrastrukturen zur Nutzung von dezentraler Energie und netzdienlicher Flexibilität. Dazu tragen wir im EDF-Cluster alle mit unseren unterschiedlichen Stärken bei. Die Implementierung von intelligenten Batteriespeichern zusammen mit engagierten C&I Kunden ist daher ein wichtiger Schritt, diese Nachhaltigkeitsstrategie auszubauen und gleichzeitig gemeinsam zum Gelingen der Energiewende beizutragen.
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